Traumatherapie

Traumatherapie

Ressourcenorientierte Traumatherapie

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist eine seelische Wunde, die in außergewöhnlichen Stresssituationen entstehen kann. Wenn die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten nicht ausreichend greifen konnten und Kampf oder Flucht nicht möglich waren, kann ein Trauma entstehen.

Beispiel: Ein Flugzeugabsturz, die Maschine nimmt den direkten Weg nach unten aber aussteigen wäre sinnlos. Unser Stresssystem ist überfordert und die Folge kann ein Trauma sein.

Flashbacks (das sind Erinnerungsfetzen, die in unser Bewusstsein plötzlich und ohne Zusammenhang eindringen, wie beispielsweise Geräusche, Gerüche, Gedanken und innere Bilder), Alpträume, körperliche Symptome und auch Wesensveränderungen können entstehen.

Einfache Traumafolgestörung ( Monotrauma )

Das Monotrauma auch Posttraumatische Belastungsstörung genannt, ist Folge eines schockierenden Erlebnis. Es entsteht ein Vermeidungsverhalten, um nicht der Angst zu begegnen. Angst vor Gedanken und Gefühlen, die uns an das Erlebte erinnern. Wir vermeiden Menschen, die Ähnlichkeiten haben mit Personen, die mit dem Erlebnis verbunden sind. Auch Orte, eigene Gedanken und Handlungen die Erinnerungen an diese schockierende Situation hervorrufen, meiden wir.

Beispiel: Wir werden auf einem Waldweg von einem schwarzen Hund gebissen, der Besitzer ist ein bärtiger Mann. Die Folge daraus könnte sein, dass alle Tiere die schwarz sind, gefährlich auf uns wirken.

Wir gehen nicht mehr in den Wald und schon der Geruch von feuchtem Boden versetzt uns in Angst. Selbst um den Park machen wir einen großen Bogen. Auch Männer mit Bärten möchten wir meiden. Bilder von Hunden sind uns unerträglich.

Hätten wir das Erlebnis verarbeitet, würden wir Wald und Park nicht meiden. Bärtige Männer wären für uns ganz „ normale“ Menschen. Dass Tiere schwarz sind, würde uns nicht sonderlich berühren.

Wir würden uns vielleicht im Umgang mit Hunden mehr vorsehen und auf die Signale von Hund und Herrchen achten. Bei Hunden die wir nicht kennen, würden wir einen gewissen Abstand halten.

Komplexe Traumafolgestörung

Wenn wir nicht nur einmal ein schockierendes Erlebnis haben (Monotrauma), sondern im Laufe unseres Lebens, sich traumatische Erfahrungen wiederholen, kann eine komplexe Traumafolgestörung entstehen.

So auch bei Entwicklungsstörungen, wenn wir als Kind die Erfahrung machen mussten, dass unsere Bezugspersonen eine Gefahr für uns darstellten oder uns nicht ausreichend geschützt haben. Dann kann ein Entwicklungstrauma entstehen.

Später sind wir innerlich auf „ Alarm“ und verhalten uns vielleicht selber genau so, dass es scheint: Bindungen funktionieren nicht.
Komplex bedeutet, dass die traumatischen Erinnerungen nicht auf ein einmaliges Erlebnis beschränkt sind, sondern häufig und wiederholt erlebt wurden.

Oft wissen wir nicht einmal mehr, was genau passiert ist und kommen in eine Art „Vergessen“. Dieses nennt man Dissoziation, weil das Erlebte zu übermächtig wird und wir uns somit durch das „Vergessen“ schützen wollen.

Aber unsere Seele vergisst nicht und produziert Symptome: Wut, Aggressionen, Schlaflosigkeit, mangelndes Selbstwertgefühl, Depressionen, Schuld und Schamgefühl aber auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, Rückenschmerzen, Übelkeit und Würgereiz u.a., können entstehen.

Beispiele die zu Traumatisierung führen können:

  • Vernachlässigung in der Kindheit,
  • Bindungsstörungen, Schulerlebnisse,
  • Arbeitslosigkeit, sexueller Missbrauch,
  • Gewalterfahrung,
  • Trennungserlebnisse,
  • Unfälle, Mobbing und vieles mehr

Ressourcenorientierte Traumatherapie

In der Ressourcenorientierte Traumatherapie arbeiten wir unter anderem mit Imaginationstechniken.

Imagination ist unsere geistige Vorstellungskraft, über die jeder Mensch verfügt. Für unser Gehirn macht es praktisch keinen Unterschied, ob wir uns etwas im Geiste vorstellen oder ob wir tatsächlich physisch handeln. Beides hinterlässt ähnliche Wahrnehmungsspuren.

Dadurch ist es möglich neuronale Vernetzungen neu auszubauen und zu nutzen. Ist unsere neuronale Vernetzung verknüpft mit Angst, Trauer und negativem Denken dann werden wir auch so sehen, denken, hören und fühlen.

Bauen wir ein für uns positiveres neues Netzwerk, ist es möglich die eigene innere und die äußere Welt zu verändern.

Fokussiert werden außerdem unsere Ressourcen bzw. Quellen. Das sind eigene Talente, Fähigkeiten und Kompetenzen. Weniger Beachtung finden hierbei unsere Schwächen (also das, was noch nicht funktioniert).

Es geht darum, Ressourcen vermehrt einzusetzen und auszubauen, inaktive Talente zu reaktivieren und zu nutzen was schon funktioniert. Dann ist es möglich mit den eigenen Gefühlen und Körperempfindungen in Kontakt zu
kommen und die seelische Wunde zu heilen.

Es geht nicht darum das Trauma wegzumachen, sondern zu integrieren, die vergangenen Erlebnisse auch ins Damals zu entlassen und nicht im Hier und Jetzt mit all ihren Symptomen und unangenehmen Empfindungen zu belassen.

In der Traumatherapie können verschiedene Methoden und Verfahren einfließen. Je nach dem wo der Klient steht, was er braucht und was stimmig ist für den nächsten Schritt.

Zertifikate

Alle Zertifikate als Download hier: petjula_flohr_zertifikate.pdf